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Reisebericht von Kirkistan West

22.07.2011 bis 10.08.2011

Fazit:

Speziell der Süden vom Land ist vom Tourismus noch nicht erschlossen. Man sieht zwar vereinzelte Personen die den bekannten „Peak Lenin“ mit seinen 7‘143 Metern besteigen wollen aber sonst Fehlanzeige. Die NTE-Tourist in Osh ist bereit in diese Lücke zu springen und das Angebot mit Off-Road fahren auszubauen. Ansonsten ist das Land arm, den auch hier bauen die Chinesen die Strasse für den Handel.. Arm heisst einerseits einen Verdienst zu haben der niedriger ist als 1‘000$ pro Jahr. Doch stellt sich die Frage wie zahlen die Leute und speziell die jungen Leute den hohen Lebensstandard – Antwort: mit Drogenhandel von Afghanistan via Tajikistan! In Osh selbst sieht man nachwievor noch die Spuren der gewaltigen Unruhen vor einem Jahr. Spekulationen gibt es genügend doch im Endeffekt bleiben bis dato die Touristen aus.

  

 

Pneu bis auf die Karkasse gerissen aber kein DruckverlustNach der direkten Fahrt durch Kasachstan mussten wir einen Halt von 2 Tagen in Bishkek machen, d.h. nach fast 2‘000km einfach mal ausruhen und wieder die Batterien aufladen! Die Pneus wurden sichtlich schlechter und zwar nicht von der Profilhöhe sondern es bildeten sich grosse Risse bis in die Karkasse was ein eher schlechtes Gefühl gibt.

 

 

 

Unvergessliche Fahrt im grünen Tal nach OshUnser Ziel war klar – auf dem kürzesten Weg wie möglich nach Osh die etwa 680 km entfernt liegt. Bei der Ausfahrt von der Hauptstadt Bishkek wunderten wir uns warum es so viel Verkehr hat doch nach einer kurzen Fahrt wussten wir die Antwort – ein Occasion-Automarkt! Man wird es nicht glauben aber dort stehen etwa 10‘000 Fahrzeuge, ob links oder rechts gesteuert, aller Art zum Verkauf bereit. Für diese Strasse nach Osh (perfekt asphaltiert) müsste man eine Maut zahlen aber die Zahlstelle – unter militärischer Kontrolle – liess uns ohne jegliches mit einem freundlichen Gruss passieren. Die Temperaturen waren am Morgen bereits bei beachtlichen 30°C doch stiegen wir langsam in das Tal mit einem ersten Pass ein. Die Landschaft veränderte sich blitzartig und zwar von einer trockenen und dürren „Steppe“ in ein saftiges grün mit beidseitigen Bergen und entlang der Strasse ein Fluss -  sichtlich sehr beeindruckend!

Die andere wunderbare Seite vom Pass nach OshNach diesem ersten Pass „Töö-Ashun“ der auf knappe 3‘586 Meter endet, ging es runter in ein Hochplato. Die Ortschaften bildeten sich fast ausschliesslich aus Jurten und überall wurde die Stutenmilch, Käse und Bienenhonig angeboten. Der Verkehr war Marold dank der mautpflicht doch dies ist die einzige Strasse die nach Osh führt. Nach diesem Hochplato nahmen wir den 2. Pass in Angriff der ebenfalls auf knapp 3‘200 Metern „Ala-Bel“ liegt – das gleiche Landschaftsbild – einfach fantastisch! Doch zu Oberst ging es durch ein schwarzes Loch von einer Länge von ca. 1 km – wie der Gotthard. Zu unserem erstaunen nach der Ausfahrt war die Landschaft sehr trocken, mehrheitlich alles dürr und braun, doch die Berge und Hügel ein eimaliges Naturschauspiel! 

Pneuwechsel in Containern und auf der StrasseDoch die letzen 100 km von unserer Reise bis Osh waren so öde wie in Kasachstan – heiss und nur Steppe. Am darauffolgenden Tag ging es darum die Reifen zu wechseln. Nach kurzer Suche fanden wir eine Garage - die von Motorrad Freaks betrieben wird – gefunden. Räder demontieren und es ging an den Bazar für Auto-Pneus und –Ersatzteile. Ein eigenes Schauspiel den so viele Werkstätten in Containern habe ich noch nie auf einem Haufen gesehen. Es wird geschraubt, gehämmert, montiert und verkauft direkt auf der Strasse. Die ganze Sache kostete uns ca. 20 CHF inkl. Entsorgen der alten Reifen was wirklich sehr günstig ist. Am Abend gingen wir gemeinsam Essen und etwas trinken den diese Freaks interessieren sich für jede Art von Motorrad und helfen wo es nur geht! 

Bazar wohnt in Containern und verkauft alles was er kann, auch Ramsch und Feak-WareIn Osh selber sind noch die Unruhen vor einem Jahr ersichtlich – leider! Die Stadt bietet nicht sehr viele Sehenswürdigkeiten ausser das Museum im Berg „Soleyman“ und der Bazar der heute ausschliesslich aus Containern besteht. Auch die Parks sind in einem desolaten Zustand was sich widerspiegelt in Tourismusaufkommen. Doch die Bevölkerung ist zuversichtlich und hofft auf internationale Hilfe, wie auch beim Strassenbau der ausschliesslich von den Chinesen gemacht wird. Doch trafen wir eine Motorradgruppe, bestehend aus CH, DE und AT, die von Osh aus den Pamir Highway befuhren. Durch den massiven Höhenunterschied mussten diese ihren Trip beschleunigen, da einige von Ihnen an Höhenkrankheit gelitten haben d.h. sie mussten so schnell wie möglich wieder auf eine normale Höhe. Bin gespannt was uns erwartet und wie wir mit dieser Situation fertig werden.

1. August gefeiert mit Peter&Isabell Scheich (Inkl. Kinder) sowie Urs und Gattin Jutz sowie einer EngländerinDen 1. August (Nationalfeiertag in der Schweiz) verbrachten wir unter Schweizern mit einer Engländerin, die es sehr genossen hat. Sie selbst hatte ein rotes T-Shirt mit einem, aus weissem Verbandszeug, weissen Kreuz. Der Abend war idyllisch und sehr angenehm.

 

 

 

 

Ausflug in den Nationalpark SaAufgrund des notwendigen Reifenwechsels hatten wir einen Vorsprung auf unsere Zeittabelle und natürlich auch auf die Einreise nach Tajikistan. So unternahmen wir kleinere Touren im Süden und Zentrum vom Lande, doch die Temperaturen stiegen ohne weiteres auf satte 39°C was den Spass am Motorradfahren sowie kulturelle Sachen ansehen schmälerte.

 

 

 

 

Die Letzte Station bevor es nach Tajikistan gehtZum Schluss beschlossen wir uns an der Höhe vorzubereiten d.h. wir blieben in Sary-Tash – ein trostloses „Kaff“ am A… der Welt mit morgendlichen Temperaturen von 6°C - auf einer Höhe von 3‘160 m ü. m. ganze zwei Tage. Grundsätzlich wollten wir eine kleine Tour zum Basislager vom „Peak Lenin“ mit einer Höhe von 3‘600 Metern machen, aber das Wetter resp. die Fernsicht liess es nicht zu. Doch trafen wir ein deutsches Pärchen, die sehr viel mit dem Motorrad unterwegs sind, und so Vorträge machen für die Interessierten im deutschsprachigen Raum. So vorbereitet glauben wir den Pamir Highway gut zu überstehen, den der erste Aufstieg geht auf 4‘600 Meter und die erste Übernachtung in einer Höhe von 3‘900 Metern.

 

Einfachster Grenzübergang nach TajikistanDer kleine Grenzübergang von Kirgistan nach Tajikistan verlief sehr einfach und Problemlos fast wie früher von der Schweiz in ein benachbartes Land. Nach 15 Minuten standen wir bereits im Niemandsland und sage und schreibe lediglich eine Person konnte dies alles bewerkstelligen.